Unsere Agenda für Lennep

Markus Kötter beantwortet Fragen zur Zukunft Lenneps

Die Lenneper Altstadt befindet sich in einer Art Dauerwarteschleife. Dringende Verbesserungen, um die Kundenfrequenzen des Einzelhandels und der Gastronomie zu verbessern, wurden zwar in der sog. Zukunftswerkstatt entwickelt - aber fahrlässiger Weise von einer Realisierung des DOC abhängig gemacht.

Wie lautet die Agenda für Lennep für die kommenden fünf Jahre?

 

Die Lenneper Altstadt befindet sich in einer Art Dauerwarteschleife. Dringende Verbesserungen, um die Kundenfrequenzen des Einzelhandels und der Gastronomie zu verbessern, wurden zwar in der sog. Zukunftswerkstatt entwickelt - aber fahrlässiger Weise von einer Realisierung des DOC abhängig gemacht. Die Altstadt ist derzeit eine Art ungeschliffener Rohdiamant, dessen Potentiale bisher nicht ansatzweise ins rechte Licht gerückt worden sind. Schon sehr früh habe ich mich dafür ausgesprochen, dass die Bestandteile der Zukunftswerkstatt, welche nicht von einer Realisierung des DOC abhängig sind, schnellstmöglich umgesetzt werden sollten. Die Verwaltung hat dies mit Blick auf nicht vorhandene, personelle Kapazitäten abgelehnt.

In der Zukunftswerkstatt wurde mit vielen Akteuren aus Vereinen und Initiativen ein Konzept entwickelt, welches das Potential hat, Lennep insgesamt zu stärken:

Lennep soll dazu an zentralen, gut frequentierten Straßen und Plätzen freies W-Lan bekommen. Passend dazu muss es eine Lennep App geben. In dieser App sollen für alle die wichtigsten Infos in und um Lennep zusammengefasst werden.

Die Planung des Übergangs „DOC - Lenneper Altstadt“ muss endlich senkmalschutzkonform zu einem guten Ende geführt und umgesetzt werden. Die bisher seitens der Verwaltung der Stadt Remscheid vorgelegten Entwürfe entsprachen in keiner Weise den Anforderungen von Denkmalschutz und Bezirksvertretung.

Die kulturellen Einrichtungen in Lennep sollen stärker in die gesamte Kulturförderung der Stadt Remscheid eingebunden werden. Hier gilt es, private oder vereinsgetragene Strukturen den städtischen gleichzustellen.

In Verbindung mit einem noch zu erarbeitenden, regionalen Tourismuskonzept soll es so möglich werden, Besucher zielgerichtet auf Angebote in Lennep und der gesamten Region aufmerksam zu machen.

Ebenso dringend muss die Revitalisierung der Kölner Straße endlich umgesetzt werden. Wer die Straße seit vielen Jahren bereits beobachtet, wird festgestellt haben, dass sich die Gesamtsituation in Bezug auf die Aufenthaltsqualität und als Standort für Einzelhandel und Gastronomie deutlich verschlechtert hat. Dabei möchte ich die Gelegenheit nutzen, die Straße insgesamt durch bauliche Maßnahmen unattraktiv für Autoposer und Raser zu machen. Der Schwerpunkt bei der Revitalisierung soll aber auf die Stärkung des Einzelhandels, der Dienstleistung und Gastronomie sowie des Wohnens gelegt werden. Auch eine bessere fußläufige Anbindung des Lenneper Bahnhofes mit der Altstadt könnte mit dem Umbau der Kölner Straße erreicht werden. Die Bezirksvertretung hat dafür bereits Planungsmittel in Höhen von 50.000 € bereitgestellt.

Als weiteren wichtigen Schwerpunkt möchte ich die Fortführung der Balkantrasse in Richtung Lüttringhausen vorantreiben. Dazu könnte ich mir eine Radstation im Bereich des Bahnhofes Lennep vorstellen. Es muss grundsätzlich an einer Verbesserung der Radwegeverbindungen zum Bahnhof gearbeitet werden. Die Kombination von Fahrrad und ÖPNV wird uns zukünftig noch mehr beschäftigen als bisher. Dazu muss es ausgereifte Möglichkeiten zum Abstellen und evtl. Laden von Fahrrädern geben.

Den Rasern und Autoposern - rundum die Gartenstraße, Poststraße, Kölner Straße und Robert-Schumacher-Straße - werde ich die „Rote Karte“ zeigen.  Die Menschen in diesen Bereichen haben ein Anrecht auf ihre Nachtruhe und Sicherheit auf der Straße. Die CDU Fraktion in der BV Lennep wird sich für einen stärkeren Überwachungsdruck einsetzen und Konzepte  der Ordnungsbehörden einfordern.

Die Standorte für Wertstoffcontainer müssen in Lennep einer genaueren Überprüfung unterzogen werden. So ist es aus Sicht der CDU z.B. erforderlich, dort, wo die bisherigen, bekannten Standardcontainer das Stadtbild negativ beinträchtigen, Unterflurcontainer zu bauen.

In den Wohnquartieren werden wir uns die Nahversorgungssituation anschauen und neu bewerten müssen. Nahversorgung darf für mobilitätseingeschränkte, öder ältere Menschen in unserem Stadtteil nicht zum Problem werden.

Die CDU in Lennep wird sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass die Polizeiwache in Lennep verbleibt. Die Einbruchsserie in Schulen und in die Welle hat gezeigt, wie wichtig eine starke Polizeipräsenz vor Ort ist.

Lennep braucht wieder ein eigenes Bürgerbüro bzw. eine Bezirksverwaltungsstelle, in der alle erforderlichen Bürgerdienstleistungen vor Ort erledigt werden können.

 

Gerade für junge Familien ist es wichtig, dass es bezahlbaren Wohnraum gibt. Wie soll das angegangen werden?

·         Bezahlbare Mietwohnungen und auch Wohneigentum für junge Familien sind Mangelware. Wie stellen Sie sich diesem Problem?

Die Vermarktung und Bebauung des bisherigen Geländes des Lenneper Krankenhauses hat gezeigt, wie hoch der Bedarf an selbstgenutztem Wohneigentum in Lennep ist. Diesem Bedarf müssen wir in Lennep Rechnung tragen und Flächen für die Wohnbebauung freigeben. Dies darf aber nicht zu gravierenden Nachteilen für die Anwohner von bestehenden Wohngebieten führen.

So haben wir uns z.B. schon in einem sehr frühen Stadium der Planungen im Bereich der Knusthöhe eingebracht.  Dort könnte, wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden, Wohneigentum für junge Familien entstehen. Die verkehrlichen Anbindungen dieses Wohngebietes dürfen aber nicht zulasten bereits bestehender Wohngebiete erfolgen. Auch sollen dort die vorhandenen Grünstrukturen in die Planungen aufgenommen und weiterhin integriert werden.

In den kommenden Jahren werden sehr viele Wohnungen aus der Sozialbindung herausfallen, d.h. möglicherweise werden dort die Mieten ansteigen. Unser vorrangiges Ziel muss es aber in Lennep weiterhin sein, breiten Schichten der Bevölkerung eine sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung anzubieten.  Wir wollen durch das vom Land NRW aufgestellte Wohnbauförderungsprogramm, welches auch eine Wohnraumförderung im Bestand zulässt, vorhandenen Wohnraum zeitgemäß sanieren. Leerstehende Wohneinheiten, z.B. auf der Ringstraße, sollen durch Sanierung oder Neubau reaktiviert werden. Als gut gelungenes Projekt dieser Art ist an dieser Stelle die zielgerichtete Investition am Hasenberg zu benennen. Dort wurden in den vergangen Jahren durch umfangreiche Sanierungen, immer mit dem Blick auch auf  sozialverträgliche, angemessene Mieten, gleich mehrere Ziele erreicht; so wird durch klimagerechte Sanierungen dort das Klima geschont und Mietnebenkosten dauerhaft gesenkt.

Wie und wo sollen in den kommenden Jahren Gewerbeflächen entwickelt werden?

Bei der Ausweisung von neuen Flächen für Gewerbe darf es nicht um ideologische Hürden in den Köpfen von Kommunalpolitiken gehen. Wir müssen auf Grundlage des von der Stadt Remscheid erstellten Gewerbeflächenentwicklungsplanes arbeiten und die möglichen Flächen auf Umsetzung prüfen. Oberstes Ziel bei der Entwicklung neuer Flächen muss es sein, die verkehrliche Belastung und die Auswirkungen auf Umwelt und Mikroklima, der Stadtteile und Ortschaften, so gering wie möglich zu halten. Flächen in Autobahnnähe sollten dabei  aus Lenneper Sicht vorrangige Berücksichtigung finden. Gefasste Beschlüsse zur gegenseitigen Abhängigkeit von B51 N und der Entwicklung von Gewerbeflächen müssen auch weiterhin Bestand haben. Die Menschen müssen sich auf einmal gefasste Beschlüsse verlassen können. Bei allen Planungen steht aber grundsätzlich die Verkaufsbereitschaft der Eigentümer im Vordergrund; erst nach einem erfolgreichen Ankauf sollten weitere Gutachten und Planungen in Auftrag gegeben werden.

Ebenfalls hat ein Interessenausgleich mit den landwirtschaftlichen Betrieben zu erfolgen, damit deren Existenzgrundlage in Lennep auch dauerhaft, zukünftig gesichert ist und regionale Lebensmittel den Lenneper Bürgern und Bürgerinnen zur Verfügung gestellt werden können.

 

Wofür möchte sich Markus Kötter in den kommenden Jahren insbesondere einsetzen?

Als Bezirksbürgermeister werde ich mich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Lennep eine starke, bergische und engagierte Stimme in Remscheid hat. Ich werde weiterhin leidenschaftlich für die Interessen meiner Heimat kämpfen und Lenneps Positionen vehement vertreten. Dabei ist es mir besonders wichtig - wie in der Vergangenheit auch - die Bezirksvertretung als Einheit für Lenneper Interessen zu sehen und unterschiedliche Positionen zusammenzuführen, um daraus beste Ergebnisse für Lennep zu erreichen - damit letztendlich ein gemeinsame, fraktions- und vereinsübergreifende Stimme Lenneps in Remscheid vernehmbar ist!

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