Familienunternehmen sind das Rückgrat der Remscheider Wirtschaft

Alexander Lampe: „IWF malt ein Zerrbild des deutschen Mittelstandes“

„Man könnte die Frage stellen: Was interessiert uns in Remscheid die Kritik des Weltwährungsfonds IWF an den deutschen Familienunternehmen? Geht es uns wirklich etwas an, wenn die ferne Institution aus Washington uns ins Stammbuch schreibt, dass wir mehr Umverteilung wagen sollen und eine höhere Erbschafts- und Schenkungssteuer brauchen?

 Es geht uns sehr wohl etwas an, wenn hier sehr medienwirksam, provokativ, aber auch verzerrend und falsch ein Bild des deutschen Erfolgsmodells Mittelstand gezeichnet wird. Denn unsere Wirtschaft in Remscheid ist mittelständisch geprägt, und als ‚Seestadt auf dem Berge‘ sind unsere häufig inhabergeführten Unternehmen auf den Export stark angewiesen“, sagt Alexander Lampe, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU / CSU (MIT) Remscheid. 

Familienunternehmen sind vor Ort in Remscheid verankert

„Brun-Hagen Hennerkes, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Familienunternehmen, hat in einem offenen Brief in erfreulicher Klarheit Stellung zu dem Vorwurf genommen, dass die großen deutschen Familienunternehmen der Hauptgrund für eine ungleiche Vermögensverteilung in unserem Land seien. Familienunternehmen stellen bei uns etwa 60 Prozent aller Arbeitsplätze zur Verfügung. Dank unserer inhabergeführten Unternehmen sind wir im Bergischen und in ganz Deutschland relativ gut durch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise gekommen. Mittelständische Unternehmer verspüren oft eine größere soziale und gesellschaftliche Verantwortung als die angestellten Manager großer Konzerne. Sie spenden und stiften vor Ort in den Kommunen. Sie sind auch dadurch viel stärker kommunal verankert, da die Familienunternehmer wie ihre Angestellten und Arbeiter in derselben Stadt wohnen, arbeiten und leben. Ihre Kinder gehen zusammen mit den Kindern ihrer Mitarbeiter in die Schule und in den Verein. Wenn Arbeitsplätze abgebaut werden sollen oder müssen, dann ist dies in einem Konzern mit angestellten Managern ohne enge Bande an eine Kommune oft viel leichter als in einem mittelständischen Unternehmen, da sich ein Familienbetrieb, der nachhaltig über Jahrzehnte oder vielleicht sogar Jahrhunderte wirtschaftet, solche existenziellen Entscheidungen nie leicht macht“, so Lampe. 

 

Höhere Steuern sind Gift für die Konjunktur

„Ich will nicht leugnen, dass es in Remscheid und im ganzen Land soziale Unterschiede gibt. Aber der IWF sollte hier die Kirche im Dorf lassen. In Ländern wie Großbritannien und den USA, die über keine stolze Tradition der Familienunternehmen verfügen, ist die Schere zwischen Arm und Reich viel größer. Wie passt das zu der steilen These des IWF, dass unsere auf Export angelegten mittelständischen Unternehmen die Wurzel alles Übels sind? Auch hier im Bergischen Land haben wir viele starke Familienunternehmen und sogar Weltmarktführer. Sie schaffen Arbeitsplätze und Wohlstand. Sie sorgen sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserer Stadt. Sie haben es verdient, dass man ihnen Danke sagt und sie vor den böswilligen Unterstellungen einer Studie in Schutz nimmt, die voll ist von Vorurteilen und Unterstellungen. Statt höhere Steuern zu fordern und damit die deutsche Wirtschaft zu schwächen, sollte der IWF sich besser darauf konzentrieren, wie weltweit mehr Wohlstand geschaffen werden kann. Eine solche Studie würden wir sicher auch in Deutschland gern und mit Gewinn zur Kenntnis nehmen. Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Situationen wären höhere Steuern für Unternehmen, die ihr Vermögen in ihre Betriebe reinvestieren und die nachhaltig und nicht kurzatmig handeln, Gift für die Konjunktur“, sagt der MIT-Vorsitzende. 

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