Heute im Gespräch: Ralf Wieber

Sommerinterviews der CDU-Remscheid

In den nächsten Wochen wollen wir an dieser Stelle in lockerer Folge Gespräche mit Remscheider CDU-Politikern führen. Den Anfang machen wir mit Ralf Wieber. Der 63-jährige ist Tanzlehrer, sitzt für die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Remscheid und ist Vorsitzender des CDU-Stadtbezirksverbandes Innenstadt.

Frage: Ralf, Du bist der „Mister Innenstadt“ der CDU Remscheid. Wie ist es um Remscheids Innenstadt derzeit bestellt?

 

Ralf Wieber: Stolz macht mich, dass sich zurzeit insbesondere junge Leute im Verein „My Viertel“ engagieren. Rund um die Alte Bismarckstraße entwickelt sich gerade ein richtiges Szeneviertel. Meine Hoffnung ist, dass der Funke in den Bereich der Alleestraße überspringt. Mit dem Kino am Bahnhof, dem gastronomischen Angebot im Viertel und den Einkaufsmöglichkeiten auf der Alleestraße und im Alleecenter haben wir eigentlich eine tolle Achse in unserer Innenstadt.

 

Frage: Was bedeutet „eigentlich“?

 

Ralf Wieber: Eigentlich heißt, dass die Alleestraße unser Sorgenkind ist, trotz vielfältiger Bemühungen. Leider setzen derzeit die Verwaltungsspitze und Teile des Rates die falschen Schwerpunkte. Statt den Friedrich-Ebert-Platz mit Millionen aufwändig zu sanieren, braucht die Alleestraße dringend Hilfe. Wenn ein Patient im Koma liegt, sollte man ihm nicht nur ein Glas Wasser zur Stärkung verabreichen. Die Priorisierung ist einfach falsch.

 

Frage: Hat der Ebert-Platz denn keine Hilfe nötig?

 

Ralf Wieber: Das Land NRW fördert die Revitalisierung der Innenstadt von Remscheid mit insgesamt etwa 15 Millionen Euro. Von diesen 15 Millionen Euro sind rund 8 Millionen Euro für den Umbau des Friedrich-Ebert-Platzes vorgesehen. Ich stelle mir die Frage, ob die Alleestraße als zentrale Einkaufsmeile in unserer Stadt nicht ‚hilfsbedürftiger‘ ist als der Busbahnhof am Ebert-Platz, der seiner Funktion auch jetzt recht gut nachkommt, auch wenn hier sicher ebenfalls Modernisierungsbedarf besteht.

 

Frage: Vor kurzem hat Oberbürgermeister Mast-Weisz (SPD) öffentlich gesagt, dass das Geld, welches nicht in den Umbau des Ebert-Platzes investiert werde, dann anderen Städten zu Gute komme. „So besoffen könnt Ihr mich gar nicht machen“, zitiert eine Lokalzeitung den Oberbürgermeister. Wie reagiert die CDU auf diese Aussage?

Ralf Wieber: Wir wollen in dieser Frage Klarheit. Ist es zwingend geboten, die 8 Millionen Euro für den Umbau des Ebert-Platzes zu verwenden? Ist auch eine Umschichtung der Gelder möglich? Fließt jeder Euro, der nicht für den Umbau des Busbahnhofs ausgegeben wird, in andere Städte? Auf welchen Informationen basieren die Äußerungen, die der Oberbürgermeister öffentlich getätigt hat? Falls keine entsprechenden Auflagen des Fördergebers existieren, können sich die CDU Innenstadt wie auch die Ratsfraktion sehr gut eine „abgespeckte“ Variante für den Ebert-Platz vorstellen. „Auch mit weniger als 8 Millionen Euro könnten wir einen prima Busbahnhof hinbekommen. Aber jeden Euro, den wir hier abzwacken könnten, hätte unsere Alleestraße dringend möglich. Denn sie liegt inzwischen auf der Intensivstation.“ Diesen Worten von CDU-Fraktionschef Jens Nettekoven kann ich mich nur anschließen.

Frage: Zum Schluss eine unpolitische Frage. Welche drei Dinge, Orte oder was auch immer gefallen Dir an unserer Innenstadt am besten? Wo ist sie richtig schön und bietet Heimat?

Ralf Wieber: Der Rathausplatz mit unserem schönen Rathaus, das MyViertel und natürlich die Alleestraße, die dringend Hilfe braucht.

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