Wieder ein Rückschlag bei der Stadtentwicklung – CDU-Fraktion hat Fragen zum Aus für den Studienort Remscheid der Rheinischen Fachhochschule

„Über eine städtische Pressemitteilung haben wir heute erfahren, dass die Rheinische Fachhochschule ihren Präsenzbetrieb am Studienort Remscheid-Honsberg einstellt. Dies ist ein weiterer schwerer Schlag ins Kontor und ein Rückschlag bei der Stadtentwicklung.

Leider haben sich unsere Befürchtungen nun bestätigt. Wir hatten schon am 04. Februar eine Anfrage für den Hauptausschuss und den Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität gestellt, wie es aktuell um den Studienort bestellt sei. Wir wollten unter anderem wissen, wie sich der Studienort in den letzten zweieinhalb Jahren entwickelt habe, welche Öffentlichkeitsarbeit betrieben worden sei und ob es gelungen sei, Fördergelder zu gewinnen. Wir erinnerten daran, dass Oberbürgermeister Mast-Weisz (SPD) die Ansiedlung des Studienorts damals als ‚aktive Wirtschaftsförderung‘ bezeichnet hat, mit der die Stadt den von der heimischen Wirtschaft beklagten Fachkräftemangel entgegentreten wolle. Leider hat uns die Verwaltungsspitze eine Antwort auf diese Fragen verweigert, so dass wir diese Woche einen Antrag auf Akteneinsicht stellen mussten. Heute kam dann die offizielle Bestätigung, dass der Studienort vor dem Aus steht. Wir bedauern dies ausdrücklich und finden die Kommunikation der Stadtspitze – um es freundlich zu formulieren – nicht hilfreich“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Markus Kötter.

„Diese Nachricht kam für uns letztlich nicht überraschend. Wir hatten Schlimmes befürchtet. Das Aus für den Studienort ist schlecht für die Stadtentwicklung, schlecht für die Wirtschaftsförderung und schlecht für die Bekämpfung des Fachkräftemangels. Der Start der Rheinischen Fachhochschule am Standort Remscheid wurde damals seitens der Stadtspitze mit reichlichen Vorschusslorbeeren versehen. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Wolf war damals voll des Lobes. Die Zweigniederlassung der Rheinischen Fachhochschule sei ‚genau das richtige Signal auch für die hier ansässigen Firmen, die Nachwuchs und qualifizierte Fachkräfte dringend benötigen‘, so Wolf damals. Sie ergänze das Angebot des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung und gewährleiste ‚die enge Verzahnung betriebswirtschaftlicher und praxisbezogener akademischer Qualifikation in Heimatnähe‘. Aus diesen großen Erwartungen wurde letztlich – wieder einmal – eine große Enttäuschung“, resümiert der CDU-Fraktionsvorsitzende.

 

„Für uns bleiben viele Fragen offen, insbesondere, was die spärliche und unglückliche Informationspolitik der Stadtspitze angeht. Aber das hilft den Menschen ja nicht weiter. Daher gilt nun: Mund abwischen und weitermachen. Wir müssen nun schauen, wie wir aus dieser erneuten Niederlage bei der Stadtentwicklung Ideen und Kraft für einen Neustart gewinnen. Uns stellt sich jetzt unter anderem die Frage, ob die Planung für das Honswerk angepasst werden muss. Die Strategie Made by Honsberg versteht den Honsberg ja als einen Stadtteil, in dem Chancen entstehen und wo gemeinsam gelebt, gelernt und gearbeitet werden kann. Mit dem Honswerk soll ein Ort geschaffen werden, an dem die Menschen bleiben wollen. Nun will die Rheinische Fachhochschule offenkundig nicht bleiben. Was passiert jetzt? Welche Konsequenzen ziehen wir daraus? Diese Fragen werden wir morgen sicher auch unserem Baudezernenten Peter Heinze stellen, der zu Gast bei unserer Klausurtagung in der Akademie der Kulturellen Bildung sein wird, auf der wir uns schwerpunktmäßig mit dem Thema Stadtentwicklung beschäftigen wollen. Denn hier wird in den letzten Jahren in Remscheid zu wenig angestoßen“, so Kötter.

Zum Hintergrund:

https://www.cdu-remscheid.de/lokalas_1_1_2170_Aktueller-Sachstand-Rheinische-Fachhochschule-.html

https://www.svenwolf-remscheid.de/9096/remscheid-wird-wieder-hochschulstadt/

https://www.montag-stiftungen.de/handlungsfelder/chancengerechte-stadtteilentwicklung/honswerk

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