Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Schule am 18. Januar 2017:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und schriftlich zu beantworten:

1)    Wie stellt sich die Stadtverwaltung die Fortführung der Sozialarbeit nach BuT in Remscheid nach 2017 vor, falls keine Finanzierung von Land oder Bund geleistet wird?

2)    Wie viele Stellen sind konkret betroffen?

3)    Ist im Falle einer Weiterfinanzierung mit einer Entfristung der Stellen zu rechnen?

Begründung:

Schulen sind nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Ort des sozialen Miteinanders. Soziale Kontakte, der gewaltfreie Umgang mit Problemen untereinander oder aber auch das Kanalisieren von Frust und Emotionen fallen nicht jedermann gleich leicht. Diese Individualität zieht an einigen Stellen eine besondere Betreuung nach sich, welche von Lehrkräften nur schwer und in vielen Fällen keineswegs mehr geleistet werden kann. Fraktionsübergreifend schätzen wir uns in Remscheid glücklich, die Schulsozialarbeit nach BuT als starken und überaus kompetenten Partner an der Seite der Schüler, Lehrer und Eltern zu haben. Unzählige Male gelang es durch Beratungen oder lösungsorientierte Aktionen, für die ganze Klassengemeinschaft akzeptable Auswege aus Konflikten aufzuzeigen. All dies entlastet nicht nur den einzelnen Schüler, sondern ganze Klassen, die Eltern und die Lehrer.

Die aktuellen Zahlen des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) machen die Bedeutung der Fortführung der Schulsozialarbeit nach BuT in Remscheid deutlich. Demnach fühlen sich Lehrkräfte in NRW immer häufiger mit Gewalt konfrontiert. Auch nehmen Beschimpfungen und Diffamierungen stark zu. Diese Zahlen sind im Vergleich zu anderen Bundesländern deutlich höher.

Neben der inhaltlichen Komponente der Situation gilt es auch die soziale Komponente nicht aus den Augen zu verlieren. All die oben genannte Arbeit wird von qualifizierten und hochmotivierten Menschen verrichtet, über die sich ganz Remscheid glücklich schätzt. Allerdings ist es in unseren Augen unmoralisch und hochgradig fragwürdig, wenn es die Stadt hinnimmt und wissentlich akzeptiert, dass die hier betroffenen Mitarbeiter ohne Unterlass in Angst und Sorge um ihre berufliche – und damit unweigerlich auch die private – Zukunft leben müssen. Dies steht Remscheid nicht gut zu Gesicht. Uns allen ist die Haushaltslage der Stadt und die Tatsache, dass die Stadt Remscheid nicht die primäre Finanzierungsinstanz ist, bekannt.

Die CDU-Fraktion bittet die Verwaltung, Ihre schriftliche Antwort auch den Mitgliedern des ASGW zur Verfügung zu stellen.

 

  

Mit freundlichen Grüßen

 

  

Jens Nettekoven                                   Alexander Schmidt

CDU-Fraktionsvorsitzender                 Schulpolitischer Sprecher

  

 

Tanja Kreimendahl                                 Mathias Heidtmann

Stv. CDU-Fraktionsvorsitzende             Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender

 

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