Anfrage zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 02. September 2020:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,

sehr geehrte Frau Ausschussvorsitzende Leitzbach,

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und zu beantworten:

1.    Wie ist der aktuelle Sachstand in puncto eines Kinderschutzkonzepts bzw. von Kinderschutzkonzepten an unseren Remscheider Kindertagesstätten?

2.    Wie sehen diese Konzepte konkret aus?

3.    Werden sie laufend evaluiert und angepasst?

4.    Ist der mutmaßliche Kita-Mord in Viersen zum Anlass genommen worden, ggf. Anpassungen an bestehenden Konzepten zum Schutz unserer Kinder vorzunehmen?

Begründung:

Ziel eines Kinderschutzkonzepts sollte sein, Kinder vor Gewalt, Vernachlässigung und anderen Gefahren so gut es geht zu schützen. Uns liegt es fern, Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten unter einen Generalverdacht zu stellen. Aber das schreckliche Verbrechen von Viersen, bei dem ein dreijähriges Mädchen mutmaßlich von einer Erzieherin auf grausame Weise getötet wurde, wirft Fragen auf, ob es ggf. Lücken im System gibt.

Experten beklagen, dass manche Kitas über kein Kinderschutzkonzept verfügen. Professor Jörg Maywald, Geschäftsführer der „Deutschen Liga für das Kind“ und Autor des Buches „Gewalt durch pädagogische Fachkräfte“ verhindern, hat ein solches Konzept wie folgt umschrieben: Es umfasse Prävention. Kinder müssten wissen, dass sie sich beschweren dürfen. Eltern müssten wissen, wer bei Beschwerden der Ansprechpartner sei. Es müsse geklärt werden, wer zu informieren sei, wenn etwas passiere. Ein Kinderschutzkonzept müsse die Frage beantworten, ob zur Aufklärung ein Teamgespräch ausreiche, ob es arbeitsrechtliche oder gar strafrechtliche Konsequenzen geben müsse etc. Bisher sei ein solches Konzept keine gesetzliche Vorgabe.

Die allermeisten Erzieherinnen und Erzieher üben ihren nicht immer leichten Beruf überaus verantwortungsbewusst aus. Aber wie in allen Bereichen, so gibt es auch hier schwarze Schafe. Wir sollten alles dafür tun, dass die Schwächsten und Schutzbedürftigsten in unserer Gesellschaft so gut es eben geht vor Gewalt geschützt werden.

Kinderschutzkonzepte geben Kita-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeitern Sicherheit. Sie schützen die Kleinen in den Kitas. Und sie stellen auch eine Hilfe da für die Eltern, die sich zum Beispiel nach dem Verbrechen in Viersen Sorgen machen, ob zurzeit wirklich alles unternommen wird, um Gewalt in Kitas so unmöglich wie es eben geht zu machen.

  

https://www.rnd.de/familie/fall-viersen-kitas-oft-ohne-kinderschutzkonzept-kinderschutzexperte-im-interview-O6PYMT5ZLBE77DHARHOOF2BJRI.html

 

  

Mit freundlichen Grüßen

 

 

 

gez. Jens Nettekoven                                    gez. Susanne Pütz

CDU-Fraktionsvorsitzender                         Sprecherin im JHA

 

 

gez. Tanja Kreimendahl                               gez. Mathias Heidtmann

Stv. CDU-Fraktionsvorsitzende                   Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender

 

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