Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Schule am 03.11.2021: Aktueller Sachstand Umsetzung des Prüfauftrags Einsatz von Avataren für langzeiterkrankte Kinder


Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,

sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Kaltwasser,

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und zu beantworten:

Wie ist der aktuelle Sachstand bei der Umsetzung des Prüfauftrags „Avatare für langzeiterkrankte Kinder“?

Begründung:

Zur Sitzung des Ausschusses für Schule am 02.06.2021 hatte die CDU-Fraktion den Antrag „Avatare für langzeiterkrankte Kinder“ (Drucksache 16/0850) gestellt. Der Ausschuss fasste in der Sitzung folgenden einstimmigen Beschluss (S. 11 und 12 der Niederschrift der Sitzung des Ausschusses für Schule am 02.06.2021):

„Der Ausschuss für Schule empfiehlt dem Hauptausschuss und Ausschuss für nachhaltige Entwicklung (der vollständige Name wird in der Niederschrift nicht genannt; A. S.), folgenden Beschluss zu fassen: Die Verwaltung wird gebeten, in Zusammenarbeit mit Schulleitungen und Anbietern zu prüfen, inwieweit Avatare unter welchen Bedingungen im Unterricht eingesetzt werden können. Das Ergebnis wird dem Ausschuss für Schule im 4. Quartal vorgestellt.“

Noch einmal zur Erläuterung: Unter Avataren für langzeiterkrankte Schülerinnen und Schüler kann man sich kleine Roboter vorstellen, die chronisch kranke Kinder in ihren Schulklassen „vertreten“. Die Avatare dienen dazu, dass so auch physisch abwesende Schülerinnen und Schüler am Unterricht teilnehmen können und so den sozialen Anschluss an die Klassengemeinschaft behalten. Der Avatar dient quasi als eine Art technischer Repräsentant des Kindes in der Klasse. Technisch sieht es so aus, dass Bild und Ton direkt durch eine Kamera beziehungsweise ein Mikrophon gestreamt werden. Wenn der Schüler oder die Schülerin sich melden möchte, leuchtet der Kopf des Avatars auf.

Wichtig dabei: Der Ton wird dabei in beide Richtungen übertragen, das Videobild dagegen nur auf das Tablet des kranken Kinds. Das Kind wird also nicht gesehen.

Wir sind weiterhin der Auffassung: Eine schwere Krankheit sorgt ohnehin für Belastungen, die sich viele Menschen nicht vorstellen können. Oftmals ist man (weil es die Behandlung erfordert) über Monate regelrecht isoliert und kann am sozialen Leben quasi nicht teilnehmen. Für Kinder ist dies natürlich ohne Frage ungleich schwerer zu ertragen. Durch Avatare wäre eine Teilnahme – zumindest digital – am Unterricht der eigentlichen Lerngruppen möglich. Betroffene Schülerinnen und Schülern wären mitten im Geschehen und könnten zumindest am gemeinsamen Lernen teilnehmen. Es geht hier nicht nur um Unterricht, sondern es geht auch um soziale Teilhabe.

Aus diesen Gründen möchten wir zeitnah erfahren, wie der Prüfauftrag von der Verwaltung umgesetzt wurde und wie der aktuelle Sachstand bei diesem wichtigen Thema ist.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Markus Kötter

CDU-Fraktionsvorsitzender

gez. Alexander Schmidt

Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender und Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Schule

 

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