„Von den Plänen für ein neues Hotel an der Lenneper Straße haben wir aus der Zeitung erfahren. Das ist zunächst schon mal befremdlich, denn die Fläche, um die es geht, ist Gewerbefläche. Es sollte dort also auch Gewerbe hin. Davon war bisher auch immer die Rede. Denn bekanntlich verfügt Remscheid nicht über eine Unmenge an Gewerbegebieten.
Aber grundsätzlich ist eh erst einmal Zurückhaltung geboten. Denn die Stadtspitze hat in den vergangenen sechs Jahren schon sehr viel angekündigt und sehr wenig umgesetzt. Der Baubeginn soll ja auch erst 2021 sein. Vielleicht ist das Ganze wie der geplante Skywalk eine Luftnummer, die nie realisiert wird“, sagt die Sprecherin der CDU-Fraktion in der BV 2 – Süd, Elke Rühl.
„In puncto Gewerbeflächen ist seit 2014 nichts passiert. Nur ein kleines Gebiet am Bahnhof Lennep wurde entwickelt. Daher bin ich strikt dagegen, dass wir ohne Not verfügbare Gewerbeflächen einfach weggeben. Außerdem überzeugt mich die Hotel-Idee nicht. Dass der Baudezernent die Pläne begrüßt, verwundert mich nicht. Schließlich fällt die Leistungsbilanz der Stadtspitze nicht sehr gut aus. Aber ich vertraue in dieser Angelegenheit sowieso mehr dem Sachverstand von Markus Kärst. Wenn der Vorsitzende der hiesigen Ortsgruppe des Hotel- und Gaststättenverbandes sagt, dass im Jahr 2019 die Auslastung der Remscheider Hotels nur bei 39 Prozent lag, dann halte ich das für ein schlüssiges Argument gegen die Hotel-Pläne an der Lenneper Straße. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem Siegeszug von Videokonferenzen dürften die Zukunftsaussichten in diesem Bereich wahrscheinlich nicht besser werden. Ich weiß nicht, ob unsere bereits in Remscheid bestehenden Hotels durch eine weitere Ansiedlung eventuell noch vor größere Probleme geführt werden sollten. Aktuell ist für mich ganz klar: Remscheid braucht Gewerbe und keine weiteren Hotels“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Nettekoven.
„Das DOC ist noch nicht da, und Remscheid hat leider immer noch kein überzeugendes Tourismuskonzept. Daher ist momentan die Zeit einfach nicht reif für ein weiteres Hotel. Die Stadt sollte sich vielmehr darum bemühen, dass sich in diesem Bereich der Lenneper Straße neben Aurego endlich Gewerbe ansiedelt“, meint Elke Rühl.
„Die Geschichte riecht ein bisschen nach Wahlkampf der Stadtspitze und nach Wolkenkuckucksheim, nicht nach einem durchdachten Konzept“, ergänzt Nettekoven. +