Anfrage zur Sitzung der Bezirksvertretung 1 – Alt-Remscheid am 12.09.2023 sowie zur Sitzung des Seniorenrats am 25.10.2023:

Mehr Verlässlichkeit muss dringend her! - Öffnungszeiten der Postbankfiliale an der Alleestraße

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,

sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister Mähler,

sehr geehrte Frau Seniorenratsvorsitzende Michel,

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzungen aufzunehmen und zu beantworten:

 

1.    Seit wann ist der Verwaltung bekannt, dass die Kundinnen und Kunden
       der Postbankfiliale an der Alleestraße häufig vor verschlossenen Türen
       stehen?

2.    Hat sich die Stadtspitze an die Postbank gewandt, um auf das Problem
       aufmerksam zu machen? Welche Bemühungen wurden hier in den
       letzten Jahren – denn das Problem ist ja nicht neu – seitens der
       Verwaltungsspitze unternommen?

3.    Wenn ja: Welche Antwort hat die Stadtspitze erhalten?

4.    Wenn nein: Warum hat die Stadtspitze bisher noch nicht auf dieses
       Dauerärgernis reagiert?

Begründung:

Der Besuch der Postbankfiliale an der Alleestraße gleicht einem Glücksspiel. Häufig stehen Kundinnen und Kunden vor verschlossenen Türen. Wir selbst haben schon des öfteren diese Erfahrung gemacht, und Bürgerinnen und Bürger haben sich uns gegenüber in Gesprächen darüber beklagt. Auch die Bergische Morgenpost hat am 21.07.2023 über diesen Missstand berichtet.

Die Redaktion der Bergischen Morgenpost hatte sich damals selbst an die Postbank gewandt und auch eine Antwort erhalten. „Eine Recherche im Internet ergab übrigens: Die Situation in Remscheid ist kein Einzelfall. Immer wieder tauchen Berichte aus anderen Städten mit nahezu identischen Problemen mit der Postbank auf. Und immer wieder wird dies mit personellen Engpässen begründet. Pressesprecher Oliver Rittmaier rät den Kunden, sich vor einem geplanten Besuch in der Filiale über die aktuellen Öffnungszeiten auf www.postbank.de/filialen zu informieren.“

Wir halten die Auskunft der Postbank für nicht ausreichend. Insbesondere erscheint es weltfremd, dass sich Kunden jedes Mal „vor einem geplanten Besuch in der Filiale über die aktuellen Öffnungszeiten“ im Internet erkundigen. Zudem schließt diese Empfehlung die Menschen aus, die keinen Internetzugang haben – darunter viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Dem Bericht der BM ist zu entnehmen, dass „normale“ Bürger keine oder ausweichende Antworten erhalten, wenn sie sich bei der Postbank über die Öffnungszeiten-Lotterie beschweren. Auch die Anfrage der Redaktion der BM wurde ja mehr oder minder ausweichend beantwortet. Daher würden wir es begrüßen, wenn Oberbürgermeister Mast-Weisz (SPD) das Problem zur Chefsache machen würde.

Vor zwei Jahren schrieb der RGA:

„Seither bleiben in der Innenstadt nur die Postbank-Filiale auf der unteren Allee, vor der sich aber oft lange Schlangen bilden, oder Teilangebote wie der Paketshop bei Gottlieb Schmidt in der Alleestraße 29 oder eine Packstation an der Bismarckstraße. In einer Mitteilungsvorlage an die Bezirksvertretung (BV) Alt-Remscheid Ende Mai hatte die Verwaltung noch geschrieben, dass die Deutsche Post AG der Remscheider Wirtschaftsförderung signalisiert habe, dass ‚die Eröffnung einer neuen Postfiliale im  bei der nächsten Sitzung der BV am 7. September erneut auf der Tagesordnung.“ https://www.rga.de/lokales/remscheid/remscheid-bisher-keine-neue-post-auf-der-alleestrasse-90935113.html

Wir regen daher an, dass sich sowohl die BV 1 als auch der Seniorenrat erneut mit dem Thema befassen mögen. Das Angebot in der Postbankfiliale gehört schließlich zur Daseinsvorsorge. Dass in einer Großstadt wie Remscheid hier nur so ein spärliches und unkalkulierbares Angebot im Stadtzentrum angeboten wird, halten wir für nicht hinnehmbar. Notfalls sollte sich der Oberbürgermeister selbst noch einmal mit der vollen Autorität seines Amtes an die Verantwortlichen bei der Postbank wenden.

Der Kommentar von Frank Michalczak vom 04.07.2021 ist weiterhin aktuell, weshalb wir ihn hier noch einmal in voller Länge übernehmen:

„Standpunkt: Verlässlichkeit muss her

Von Frank Michalczak

Die Älteren werden sich noch gut an Walter Spahrbier erinnern, dem Glückspostboten aus ZDF-Sendungen für die Aktion Sorgenkind, wie etwa ‚Der große Preis‘. Er stand für Zuverlässigkeit und für die Solidität der Deutschen Bundespost. Walter Spahrbier wäre bestimmt nicht glücklich darüber, dass die Anlaufstelle an der Alleestraße in der Großstadt Remscheid zuletzt immer häufiger außerplanmäßig geschlossen war. Kunden, die Pakete abholen oder aufgeben wollten, wurden enttäuscht. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann wie im Fall der Remscheider Geschäftsfrau ernste Konsequenzen haben. Ein akuter personeller Engpass habe zu den Einschränkungen geführt, begründet der Unternehmenssprecher die ‚Unannehmlichkeiten‘für die Kunden. Wenn aber schon der Betrieb begrenzt werden muss, dann sollte zumindest eine gewisse Konstanz Einzug halten – also verbindliche Kernzeiten, auf die sich die Menschen verlassen können. Das wäre ganz bestimmt im Sinne Walter Spahrbiers. Denn bei allem Verständnis für Personalprobleme: Auf Verlässlichkeit kommt es an.“

Weitere Quellen:

https://www.radiorsg.de/artikel/postbank-filiale-in-remscheid-am-donnerstag-geschlossen-1400007.html

https://www.rga.de/lokales/remscheid/postbank-ist-in-remscheid-nur-eingeschraenkt-erreichbar-90840772.html

 

Mit freundlichen Grüßen

gez. Markus Kötter

CDU-Fraktionsvorsitzender

gez. Bernd Quinting

Sprecher der CDU-Fraktion in der BV 1 – Alt-Remscheid

gez. Jutta Wilke

Zweite stv. Vorsitzende des Seniorenrats

Sprecherin der Senioren Union im Seniorenrat

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