Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Schule am 21.02.2024:

Aktueller Sachstand bei der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Remscheid

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,

sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Kaltwasser,

 

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und zu beantworten:

 

Im Juni 2021 berichtete der RGA, dass es damals eine Flut von Anfragen von Familien bei der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Remscheid gab. „Familien müssen wochenlang auf Rat warten“, so die Überschrift des entsprechenden Artikels https://www.rga.de/lokales/remscheid/remscheid-familien-muessen-wochenlang-auf-rat-warten-275B6AF567BBB6EFDE4B326F5F.html.

In seinem Kommentar stellte RGA-Redakteur Frank Michalczak fest: „Es wird eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein, dem Nachwuchs Halt, Orientierung und Zuversicht nach einer Zeit zu vermitteln, in der die Unbeschwertheit verloren gegangen ist.“

Auch in unserer näheren Umgebung sind immer mehr Kinder und Jugendliche psychisch belastet https://www.wp.de/staedte/ennepetal-gevelsberg-schwelm/ennepe-ruhr-kreis-immer-mehr-kinder-psychisch-belastet-id241469942.html.

„Schüler und Schülerinnen in Berufsschulen und Gymnasien sind just in dem Alter, in dem siebzig Prozent der psychischen Erkrankungen erstmals auftreten. Wenn der Politik die psychische Gesundheit aller Jugendlichen am Herzen liegt, dann schafft sie auch für diese Altersgruppe schulpsychologische Angebote“, schreibt die Neue Zürcher Zeitung https://www.nzz.ch/meinung/depressive-jugend-genau-jetzt-kann-der-regierungsrat-handeln-und-unsere-kinder-besser-schuetzen-ld.1764769.

Wir nehmen diese Problematik ernst und stellen daher erneut eine Anfrage zum aktuellen Sachstand bei der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Remscheid:

  1. Wie ist die Entwicklung in Remscheid? Benötigen auch bei uns immer mehr Kinder und Jugendliche psychologische Beratung? Wie ist die Entwicklung seit 2021? Wie viele Beratungsfälle gab es in den Jahren 2021, 2022 und 2023? Gibt es Prognosen für die Zukunft?
  2. Wie lange dauert zurzeit die durchschnittliche Wartezeit?
  3. Wie ist die personelle Situation bei der Psychologischen Beratungsstelle der Stadt Remscheid? Stehen ausreichend Psychologen und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung?
  4. Hat der Wasserschaden in den Räumen der Beratungsstelle (langfristig) Einfluss auf die Beratung der Schülerinnen und Schüler? Besteht hier Handlungsbedarf? Wenn ja, welcher?

Begründung:

Das Team um Frau Dr. Jana Schrage leistet überaus wertvolle Arbeit in den Bereichen Schul- und Erziehungsberatung. Dafür möchten wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseren herzlichen Dank aussprechen.

Die CDU-Fraktion fragt im Jugendhilfeausschuss immer wieder mündlich nach. Bedarf und Wartezeiten – so unser Eindruck – sind unverändert hoch.

Mit dieser Anfrage wollen wir die Thematik, die zuletzt auf Initiative der CDU-Fraktion im Juni 2021 Thema im Ausschuss für Schule war, noch einmal bündeln und einen aktuellen Sachstand erfragen.

Wie damals auch, ist dies explizit nicht als „Vorwurf“ oder „Schuldzuweisung“ an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser städtischen Einrichtung zu verstehen. Wir werden uns wohl oder übel damit abfinden müssen, dass bestimmte Dinge (genügend Personal etc.) wünschenswert, aber für eine finanziell unverändert klamme Kommune wie Remscheid schlicht nicht leistbar sind.

Mit dieser Anfrage wollen wir zum einen noch einmal Aufmerksamkeit für die seelische Notlage von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt schaffen. Zum anderen wollen wir schauen, ob wir die Arbeitsfähigkeit der Beratungsstelle weiter verbessern können und ggf. müssen.

Mit freundlichen Grüßen

gez. Markus Kötter

CDU-Fraktionsvorsitzender

gez. Alexander Schmidt

Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender und Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Schule

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