Den Betroffenen Mut machen – Am 08. September ist Weltalphabetisierungstag – Auch in Remscheid leben Tausende mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche
Den Betroffenen Mut machen – Am 08. September ist Weltalphabetisierungstag – Auch in Remscheid leben Tausende mit einer Lese- und Rechtschreibschwäche
Am 08. September ist der Weltalphabetisierungstag. Dieser Tag, der im Jahr 1966 erstmals begangen wurde, soll auf das Problem des weltweiten, aber auch regionalen Analphabetismus aufmerksam machen. Auch in Remscheid gibt es das Problem, aber auch Hilfsangebote:
„Nach der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Studie ‚Leo-Level-One‘ von 2011 können in Deutschland mehr als 7,5 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren keine zusammenhängenden Texte lesen oder schreiben. Darunter sind zwei Millionen, die einzelne Wörter nur schwer lesen können. Es gibt auch eine Dunkelziffer, weil viele Menschen sich dafür schämen, nicht richtig lesen und schreiben zu können. Sie versuchen dann, diese Schwäche zu verstecken. Wir sind der Meinung, dass wir diese Menschen nicht allein lassen dürfen. Keiner sollte sich dafür schämen, dass er oder sie – häufig auch aus familiären Gründen – Analphabet oder Analphabetin ist“, sagt der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Mathias Heidtmann.
„Anlässlich dieses Gedenktages möchten wir uns bei der Volkshochschule (VHS) Remscheid bedanken, die zugleich Mitgründerin des Bergischen Alphanetzwerks ist. Unsere VHS ist federführend für die Alphabetisierung in unserer Stadt zuständig und unterbreitet – oft in Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern – schon seit 1982 entsprechende Angebote. Wir möchten alle Betroffenen ermuntern, die Angebote der VHS anzunehmen. Auch als Erwachsener kann man noch das nachholen, was man in der Jugend nicht geschafft hat. Sich eine Lese- und Rechtschreibschwäche einzugestehen und Hilfe zu suchen, ist in Wahrheit kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Dadurch wird der Einstieg in das Berufsleben oder das Zurechtkommen im Arbeitsleben erleichtert. Außerdem erschließt sich so die wunderbare Welt des Geschriebenen – ob in Zeitungen, Zeitschriften oder Büchern“, so Heidtmann, der auch als Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Kultur und Weiterbildung tätig ist.
„Axel Richter hat im August 2021 im RGA berichtet, dass 8.000 Remscheider nicht richtig lesen und schreiben können. Vermutlich ist diese Zahl inzwischen sogar höher als damals. Es ist toll, wie sich die Menschen in Remscheid in den einzelnen Stadtteilen für das richtige Lesen und Schreiben einsetzen und andere unterstützen. Ganz wichtig ist die Leseförderung insgesamt, wie sie beispielsweise die Lütteraten – unter anderem mit den ehrenamtlichen Vorlesepaten – leisten. Unser Landtagsabgeordneter Jens Nettekoven (CDU) hatte ja auch die gute Idee, die alte Feuerwache in Lüttringhausen zu einer Bibliothek und zu einem sogenannten ‚Dritten Ort‘ umzuwandeln. Auch das dient der Leseförderung. Nicht zu vergessen auch der Stadtteil-Treff Lesen, Schreiben und Rechnen, der im Quartierstreff Klausen von den Schlawinern betrieben wird“, sagt Sebastian Hahn, Sprecher der CDU-Fraktion in der BV 4 – Lüttringhausen. „Wir sagen aber allen Dank, die sich in unserer Heimatstadt aktiv dafür einsetzen, dass mehr Menschen lesen und schreiben können und dadurch mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erzielen.“
Auf der Internetseite der VHS Remscheid werden entsprechende Alphabetisierungskurse aufgeführt: